Mit zehn Feldspielern ohne Chance

04.05.2025 10:33

Beim ASV Hamm-Westfallen ging es im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga um jedes Tor. Die HSG Konstanz wollte bestmöglich dagegenhalten, stand jedoch mit auf nur zehn Feldspieler reduziertem Aufgebot von Beginn an vor einer Herkulesaufgabe. Am Ende fehlten die Kräfte bei der 25:37 (10:17)-Niederlage. Das nächste Heimspiel findet am 19. Mai statt.

Nur drei Rechtshänder im Rückraum einsetzbar

Schon die Vorbereitung auf das Spiel war eine Herausforderung. Fünf gegen Fünf war das, was Trainer Vitor Baricelli beim Abschlusstraining im Traingszentrum der Rhein-Neckar Löwen zur Verfügung stand. Auch die U21 ist aktuell vom Verletzungspech verfolgt und spielte fast zeitlich in Kenzingen. So war Sven Iberl zwar die einzige verführbare Verstärkung aus dem eigenen Nachwuchs – doch der schrieb die positivsten Konstanzer Schlagzeilen an diesem Abend. Nach seiner Einwechslung ließ er die massive Abwehr des ASV Hamm-Westfallen das eine oder Mal mit schönen Eins-gegen-Eins-Aktionen ins Leere laufen. Sechsmal konnte er sich so in die Torschützenliste eintragen und, solang die Kräfte reichten, den Ausfall gleich beider etatmäßiger Spielmacher Jonas Hadlich und Christos Erifopoulos kompensieren. Nach dem Ausfall von Lars Michelberger, Felix Sproß sowie Lukas Köder und der beiden Mittelmänner standen lediglich drei Rechtshänder im Rückraum zur Verfügung. Neben Iberl übernahm Mathieu Fenyö viel Verantwortung, hatte aber auch mit dem kompakten Abwehrriegel der großgewachsenen Verteidigung zu kämpfen.

Viele technische Fehler

„Es war schwierig für uns. Es hat irgendwie nicht funktioniert, den Ball laufen zu lassen, es gab viele Stoppfouls. Dadurch kam kein Spielfluss zustande“, sagte Iberl selbst. Trainer Vitor Baricelli wurde bemängelte darüber hinaus die vielen technischen Fehler, die der ASV Hamm-Westfallen zu zahlreichen einfachen Toren über den erweiterten Gegenstoß brachte. Umgekehrt waren auch die personellen Vorzeichen: Während Konstanz mit dem letzten Aufgebot antrat, kehrte bei Hamm der niederländische Nationalspieler Tom Jansen mit seinem starken Comeback zurück. Große Probleme hatten die Konstanzer dann auch, wenn sie freie Chancen kreierten, im Duell mit Marcos Colodeti im Tor der Gastgeber. Neun Paraden konnte der Brasilianer für sich verbuchen.

Neun torlose Minuten

Nach ausgeglichenem Beginn (4:4) setzten sich die Westfalen mit mehreren Kontern auf 10:4 ab. Technische Fehler, ein Heber aus freier Position über das Tor, ein Kullerball, der hinter Konstantin Poltrum hineinrutschte, Steals des ASV und Gegenstöße, eine Zeitstrafe beim letzten Pass des Gegners, ein verworfener Siebenmeter, ein Gegentor in Überzahl – es kam knüppeldick für die Gelb-Blauen in dieser Phase. Nach fast neun torlosen Minuten erlöste Alexander Leindl seine Farben mit dem 10:5. Was zwischenzeitlich gut funktionierte, war die Umstellung von Baricelli auf eine 5.1-Abwehr mit Aron Czako als Speerspitze.

Iberl macht Mut

Als Nikita Pliuto direkt nach der Pause auf 18:13 verkürzte, keimte noch einmal kurz etwas Hoffnung auf. Doch Hamm „hat auf alles eine Lösung gefunden“, erklärte Baricelli und war mit der Gesamtleistung nicht zufrieden. „Wir hätten es alle besser machen können und haben nicht unsere Leistung abrufen können.“ So erstickte Hamm die Konstanzer Bemühungen mit seiner hohen individuellen Qualität und der aus der guten Abwehr- und Torwartleistung gewonnenen Sicherheit und leichten Toren im Rücken im Keim. Florian Drosten stellte nach 40 Minuten auf 24:14. Während die Gastgeber weiter um jedes Tor und eine gute Tordifferenz kämpften, fehlten auf Konstanzer Seite zunehmend die Wechselmöglichkeiten. Dennoch machte vor allem der freche Auftritt von Iberl Freude. Dafür lobte sein Trainer den 23-Jährigen für „ein super Spiel. Er hat ohne Angst, mit guten Lösungen und tollen Eins-gegen-Eins-Aktionen gespielt.“ Für den EHF-Mastercoach auch ein Versprechen für die Zukunft, denn „für alle Spieler aus der U21 freut es mich sehr. Sie gehen einen hohen Aufwand, investieren viel. Geil zu sehen, wie sie sich entwickeln. Gerade mit Blick auf die nächste Saison darf uns das Mit machen.“

„Mich freut es, dass ich viel spielen durfte und gebe immer alles“

Der mit Sonderlob bedachte zeigte sich dennoch „sehr enttäuscht. Für mich war es natürlich toll. Mich freut es, dass ich viel spielen durfte und gebe immer alles.“ Dieses Motto lebt die HSG Konstanz trotz vieler Rückschläge über die gesamte Saison. Iberl setzte auch noch den Schlusspunkt zum 37:25-Endsdtand, konnte sich angesichts der hohen Fehlerquote seiner Mannschaft jedoch wenig darüber freuen. Das kommende spielfreie Wochenende kommt für die dezimierten Konstanzer nun wie gerufen.

Nächstes Heimspiel

Für alle Mannschaften geht es zunächst in die Länderspielpause. Danach empfängt die HSG Konstanz am ungewohnten Montagabend (19. Mai) um 19.30 Uhr den Tabellendritten TV Hüttenberg in der Schänzle-Hölle, der nach dem Heimerfolg gegen den Tabellenzweiten GWD Minden noch voll im Rennen um den Aufstieg in die 1. Bundesliga mitmischt.

ASV Hamm-Westfalen – HSG Konstanz 37:25 (17:10)

HSG Konstanz: Konstantin Poltrum (1 Parade), Tom Göres (5 Paraden); Michel Stotz (1), Aron Czako (3), Sven Iberl (6), Luca Schwormstede (1), Alexander Leindl (3), Maxim Pliuto, Nikita Pliuto (3), Sören Fuhrmann (1), Mathieu Fenyö (3), Veit Schlafmann (4/2).

Trainer: Vitor Baricelli

Zuschauer: 2100

 

Quelle: PM HSG Konstanz

 

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